Der Ortsname

Der Ort Frömmstedt kommt urkundlich erst im 12. Jahrhundert vor. Die Sage hat sich der Etymologie auch dieses Ortes bemächtigt und hier, wie überall, zu den willkürlichsten Combinationen geführt. Als früheste Besitzer des Ortes und der Flur Frömmstedt, sowie einer oberhalb Oberbösa belegenen Waldung von 180 Ackern, werden die Herren von Keppler genannt.

 

Diese, welche im Rufe sehr frommer Ritter gestanden, sollen an dem ersten Kreuzzuge (1096-1099) Theil genommen und vor ihrem Auszuge nach dem gelobten Lande die benachbarten Klöster Bonnrode, Seega (Capelle bei Seega) und Oldisleben zu Erben ihres Ortes und ihrer Ländereien, sowie ihre Arbeiter zu Erben ihrer Waldung von 180 Acker eingesetzt haben. Da die Herren von Keppler aus dem gelobten Lande nicht zurückgekehrt seien, so sollen jene Klöster die Erbschaft derselben angetreten und aus Freude über das zugefallene Vermächtnis den Wohnort der Herren von Keppler "Stätte der frommen Herrn" oder "frommen Herrn stätte" genannt haben und aus dieser Bezeichnung soll der Name Frömmstedt entstanden sein.  (Auszug Hake) 

 

Wenn die Erzählung von den Herren von Keppler wohl einen historischen Hintergrund haben mag, so ist doch die Ableitung des Namens Frömmstedt von "frommer Stätte" sicher eine irrige. 

 

Der Name Frömmstedt kommt in Urkunden des 12. Jahrhunderts als Vrumnegestad, Vrumigensted, Frumgestete, Fromingestete und in Urkunden des 13. Jahrhunderts als Vrommigestete, Vrummigesteten, Vrumechstete, Frumigensteden, Frommingestet, Frommingeste, Vromingistete, Frumingstete u.s.w. vor. Diese Schreibweise begründet die Ableitung vom Eigennamen Fruming und es ist Frömmstedt also entstanden aus der Wohnstätte eines Fruming, wie Frohndorf von Frumiher, aus Frumiherestorph entstanden ist.

 

Die älteste bekannte Urkunde, welche den Ort Frömmstedt vorführt, ist eine Urkunde des Klosters Oldisleben vom Jahre 1126, mittelst welcher die Gräfin Kunigunde von Beichlingen dem Kloster Oldisleben, zu ihrem und ihrer Nachkommen Seelenheil, ein Gut von:

 

übereignet, welche Schenkung der päpstliche Legat Otto in einer weiteren Urkunde aus diesem Jahre, in welcher Vrumigensted anstatt Vrumnegestad geschrieben ist, bestätigt.